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Vor- und Nachteile auf dem Weg zur Agilität

Die ersten drei Fragen

  1. „Was ist Agilität überhaupt?“

  2. „Wie funktioniert „Agiles Management“?

  3. Ist es sinnvoll, das ganze Unternehmen auf ‚Agilität’ umzuwandeln?

haben großes Interesse hervorgerufen, wofür ich mich herzlich bedanke. Die vielen Nachrichten an mich persönlich haben mich darin bestätigt, dass die Begriffe #Agilität, #Agiles Leadership oder auch #Agile Methoden zwar aktuell in den meisten Unternehmen in aller Munde sind, sehr häufig unter Führungskräften und Teams aber nicht ganz klar ist, was dies nun konkret für das eigene Unternehmen bedeutet bzw. wie „Agilität“ im „Tagesgeschäft“ konkret umgesetzt werden soll.

Daher entstehen in vielen Teams/Unternehmen doch einige grundsätzliche Fragen rund um die Thematik „Agilität“.

Diese Artikel-Serie soll Sie bei der individuellen Definition von „Agilität“ für Ihr Unternehmen unterstützen und richtet sich sowohl an Führungskräfte als auch an Mitarbeiter. Idealerweise erhalten Sie wertvolle Hinweise und Tipps für Ihre eigene Rolle als Führungskraft (Agiler Leader) wie auch als Teammitglied, die Sie für Ihre eigene Reflexion wie auch für den Austausch in Ihrem Team nutzen können. Vielleicht führen die Hinweise sogar dazu, dass Sie mit der „Reise zur Agilität“ starten, diese für sich und Ihr Team beschleunigen oder wenn Sie schon weit fortgeschritten sind, Details noch optimieren oder einbeziehen. Mich würde es in jedem Fall sehr freuen, wenn Sie diese Artikelserie auf Ihrer Reise zur Agilität beflügelt und sich die Vorteile von #Agilität schon bald in Ihrem Unternehmen oder in Ihrem Team bemerkbar machen.

Ebenso soll die Reihe dazu beitragen, das wirklich wunderbare Vorhaben „agil“ zu werden, in die Praxis umsetzen zu können. In den meisten Veröffentlichungen ist – aus meiner Sicht „leider“ – zu lesen oder auch in Vorträgen/Präsentationen, etc. zu hören, dass eine Revolution stattfinden muss und dass alle Unternehmen in allen Bereichen sofort auf „agil“ umzustellen sind.

Dies ist meiner Meinung nach vollkommen weltfremd und ist schon alleine deshalb nicht möglich, weil man weder ein Unternehmen, noch deren Führungskräfte, Mitarbeiter oder Teams, von jetzt auf gleich Agilität verordnen kann! Agilität ist eine Haltung, ein Zustand zu dem sich alle Beteiligten entwickeln müssen. Daraus muss eine #Kultur entstehen, nur dann ist wirkliche Agilität möglich. Lesen Sie dazu die von mir hier auf Linkedin veröffentlichten Artikel, darin finden Sie mehrfach Hintergründe, Rahmenbedingungen aber vor allem auch Voraussetzungen, um Agilität entwickeln zu können!

Also „sorry“ liebe Experten, aber gerade bei der Frage wie #Agilität in einem Unternehmen oder in einem Team zu entwickeln ist, muss man etwas behutsamer vorgehen, denn sonst verkehrt sich dieses tolle Vorhaben in das Gegenteil. Und gerade an diesem Punkt sind mittlerweile bereits einige Unternehmen angekommen.

In diesem Artikel möchte ich auf die Frage „VIER“ eingehen...

  • VIER: Ist ‚Agilität’ nur für große oder auch für kleine Unternehmen geeignet?

‚Agilität’ ist für jedes Unternehmen, für jede Führungskraft, für jeden Mitarbeiter und auch für jedes Team möglich! Und nicht nur möglich, Agilität ist, wie schon weiter oben oder auch in den letzten Artikel beschrieben, eine wunderbare Kultur, durch die sich jedes Unternehmen automatisch weiterentwickelt, für die Gegebenheiten des Marktes Lösungen und Antworten findet und vor allem wodurch bei Führungskräften und Mitarbeitern im Unternehmen die beste Motivation dafür entsteht, sich mit Aufgaben und Zielen zu identifizieren und diese vor allem gemeinsam positiv, konstruktiv sowie verantwortungs-bewusst zu verfolgen bzw. umzusetzen.

Das ist doch eine schöne Aussicht, oder? Wenn Sie der Meinung sind, dass es in Ihrem Unternehmen noch nicht ganz so ist wie in dieser Beschreibung dargestellt, sollten Sie sich mit dem „Weg zur Agilität“ auseinandersetzen.

Es ist nicht die Frage der Größe des Unternehmens, es ist vielmehr die Frage, ob sich alle Beteiligten im Unternehmen auf die „Reise zur Agilität“ einlassen! Dies ist eine oder besser gesagt, DIE Grundvoraussetzung um „Agilität“ als Kultur zu implementieren!

Daher müssen drei Voraussetzungen geschaffen sein:

  1. Die Leitung (des Unternehmens, Teams) muss Agilität „wirklich wollen“ und dafür bereit sein, u.a. Prozesse, Vorgehensweisen, Kompetenzen aber auch das eigene Verhalten zu verändern!

  2. Führungskräfte wie auch Teams und Mitarbeiter müssen für diesen Weg „gewonnen“ werden!

  3. Die Führungskräfte und Mitarbeiter müssen für den Weg der Agilität geeignet und fähig sein (wenn z.B. eine Führungskraft nicht dazu bereit ist, Mitarbeiter oder Teams eigenständig Lösungen entwickeln zu lassen wird es schwierig – ebenso ist dies der Fall, wenn Mitarbeiter diese Verantwortung gar nicht wollen oder die Fähigkeiten dazu gar nicht besitzen.

Zudem ist genau zu überlegen, in welchen Bereichen, bei welchen Themen ‚agile Vorgehensweisen’ Sinn machen und welche Themen nach wie vor ‚management-orientiert’ geführt werden sollen. Beides ist durchaus innerhalb eines Bereichs oder eines Teams möglich. Beispiel: Ein Vertriebsteam erledigt im Tagesgeschäft seine vertrieblichen Aufgaben (Akquise, Verkaufs-gespräche, etc.) und verfolgt die vorhandenen Vertriebs- oder Verkaufsziele. Im Tagesgeschäft wird bei vielen Vertriebsteams nicht viel Spielraum für #Agilität vorhanden sein. Dennoch können in den Vertriebsmeetings durch agiles Vorgehen neue Ideen oder Lösungen für die Weiterentwicklung des Vertriebsprozesses oder der Kundengespräche entwickelt werden!

Dies ist in kleineren Unternehmen – ob es ein Handwerksbetrieb, eine Arztpraxis, ein Reisebüro, ein Autohaus, eine Agentur, etc. - teilweise einfacher.

Und das sind die Vorteile für kleinere Unternehmen (Beispiele):

  • Es gibt nicht so viele Führungskräfte und Mitarbeiter, die für die „Reise zur Agilität“ gewonnen und mitgenommen werden müssen!

  • Die Kommunikationswege sind kürzer!

  • Durch die oft sehr persönlich geführten Unternehmen, ist die Identifikation für gemeinsame Ziele leichter zu erreichen!

  • Die Mitarbeiter haben das Unternehmen in ihr Herz geschlossen – oftmals ist es erklärter Teil des eigenen Lebens - und bringen ihr gesamtes Engagement ein!

  • Unternehmensziele zu erreichen bedeutet für die Beteiligten Mitarbeiter und Teams auch oft, die eigenen, persönlichen Ziele zu erreichen!

Aber, es gibt bei kleineren Unternehmen auch oftmals Nachteile auf der „Reise zur „Agilität“ wie zum Beispiel:

  • Diese Unternehmen werden oft sehr „hierarchisch“ geführt – das ist Gift für Agilität!

  • Alle Mitarbeiter und Teams sind sehr in das Tagesgeschäft und in konkrete Aufgaben einbezogen, bei welchen es nicht viel „Spielraum“ gibt!

  • Die Identifikation mit dem Unternehmen bezieht sich oftmals auf die Geschäftsleitung und ist daher meist eher ein „folgen“ und keine eigenständige Entfaltung!

  • Die meisten Abläufe sind so standardisiert (Franchise Unternehmen oder ähnliche, die sehr von Konzernen abhängig sind/und/oder geleitet werden) dass eine eigene Meinung oder ein „agiles einbringen“ von Lösungsvorschlägen gar nicht erwünscht oder „vorgesehen“ sind.

  • Neue Ideen/Wege/Strategien enden oft in der Mülltonne, weil es im Tagesgeschäft immer „noch wichtigere“ Dinge gibt als die gut gemeinten Ziele nachhaltig zu verfolgen.

Tipps für kleinere Unternehmen:

  • Starten Sie die „Reise in die Agilität“! Sie brauchen diese Kultur in der Zukunft! Nur so werden Sie im Wettbewerb zu den Gewinnern gehören!

  • Lassen Sie sich nicht von den tausend Gründen aus der Vergangenheit davon abhalten! Sie können HEUTE damit beginnen!

  • Bleiben Sie dran, gestalten Sie jede Woche eine Aktion (mit Ihren Führungskräften/Teams/Mitarbeitern) auf der „Reise zur Agilität“!

  • Lassen Sie es als Inhaber zu, dass Ihre Mitarbeiter die Unternehmens-geschicke mitgestalten!

  • Besprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern/Team(s), was Agilität überhaupt ist und welche Themen/Aufgaben in Zukunft ‚agil’ gestaltet werden können.

Und das sind die Vorteile für große Unternehmen bei der Integration von ‚Agilität’ (Beispiele):

  • Ein solches Thema kann strategisch geplant werden!

  • Es stehen Ressourcen zur Verfügung den Entwicklungsprozess voran zu treiben (HR Team, verschiedene Veranstaltungen in den unterschiedlichen Phasen des Entwicklungsprozesses zur Agilität, etc.)

  • Ganze Bereiche (z.B. IT-Entwicklung, Produktentwicklung) können in der Tat kurzfristig auf ‚Agilität’ umgewandelt werden!

  • Dadurch können schnelle Erfolge (Erfolgserlebnisse) entstehen, die im gesamten Unternehmen als Motivation für diesen Weg kommuniziert werden können!

Aber, auch bei größeren oder großen Unternehmen gibt es Nachteile oder häufig auch Hindernisse auf der „Reise zur „Agilität“ wie zum Beispiel:

  • Der Weg zur Agilität wird zwar verkündet – ‚Agilität’ wird von der Geschäftsleitung aber als ‚Strategie’ gesehen und weniger als Prozess in eine neue Unternehmenskultur (diese ist aber Voraussetzung)

  • Führungskräfte sind aus verschiedenen Gründen (Macht, Privilegien, Selbstverliebtheit) nicht bereit, von bisherigen Vorgehensweisen loszulassen!

  • Ein großes Unternehmen bewegt sich viel langsamer als ein kleineres – Entwicklungen werden vom Großteil der Mitarbeiter nicht wahrgenommen!

  • Einige Führungskräfte kämpfen für den Weg zur Agilität - werden aber von jenen, die das nicht wollen - auf unterschiedliche Art und Weise blockiert/gehindert (Konzerneffekte)!

  • Konkrete Ergebnisse durch Agilität können kurzfristig nicht geliefert werden, dadurch steigt der Druck auf die Verantwortlichen (ist schon nicht agil) und es erfolgt eine Umkehrung in die alte Kultur!

Tipps für größere und große Unternehmen:

  • Kreieren Sie die „Reise zur Agilität“ gemeinsam mit Ihren Führungskräften (z.B. in welchen Bereichen/Themen wollen wir mit agilen Arbeitsweisen starten, etc.)

  • Sichern Sie die Transformation über alle Ebenen hinweg, stellen Sie sicher, dass die Botschaften über die Führungsebenen zu allen Mitarbeitern getragen werden und dass überall im Unternehmen (teils mehr/teils weniger) ‚agile Anstöße’ stattfinden, sodass jeder im Unternehmen in den Prozess integriert wird.

  • Kommunizieren Sie konkrete Ergebnisse aus dem ‚Agilitäts-Prozess’ regelmäßig an alle Beteiligten (alle Führungskräfte und Mitarbeiter) – so schaffen Sie Motivation für den Prozess, für die neue Kultur aber vor allem sichern Sie dadurch die Nachhaltigkeit

  • Sichern Sie die Anforderungen des ‚Agilen Mitarbeiters’ in den Recruiting Prozessen!

Wie immer der Hinweis, sicherlich können in einem solchen Artikel nicht alle erforderlichen Aspekte beleuchtet werden. Ich hoffe aber, dass Sie konkrete Anregungen und Inspiration für Ihre „Reise zur Agilität“ erhalten haben bzw. diese in Gesprächen mit Kollegen, Vorgesetzten oder auch Ihrem Team vertiefen werden!

Antworten auf die folgenden, weiteren Fragen folgen in den nächsten Artikel:

  • Frage 6: Welche Rolle spielen Mitarbeiter im ‚Agilitäts-Prozess’?

  • Frage 7: Wie erkenne ich, wie viel ‚Agilität“ in meinem Team/Unternehmen sinnvoll ist?

  • Frage 8: Wie finde ich als ‚Agiler Leader’ den richtigen Mix?

  • Frage 9: Welche Anzeichen deuten darauf hin, dass ‚Agilität’ in unserem Unternehmen gelingen oder scheitern wird?

  • Frage 10: Welcher ‚Leader-Typ’ bin ich?

Sollten Sie konkrete Themen oder Fragen haben, die Ihnen in diesem Zusammenhang am Herzen liegen, freue ich mich auf Ihre direkte Kontaktaufnahme.

Ihr Edwin Prelog

Text und Inhalt: Edwin Prelog © 2017

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